Samstag, 30. November 2013

Erklärung des Ukrainischen Helsinki-Verbands anlässlich der Ausschreitungen auf dem Maidan

Aus Anlass der gewaltsamen Räumung des Unabhängigkeitsplatzes "Maidan" in Kiew hat der Ukrainische Helsinki-Verband für Menschenrechte eine Erklärung abgegeben, die hier dokumentiert wird.


Der Ukrainische Helsinki-Verband für Menschenrechte ist entsetzt über die zynische und sinnlose Gewalt, die bei der ungesetzlichen Auflösung einer friedlichen Kundgebung auf dem Maidan-Unabhängigkeitsplatz in Kiew und bei anderen gewaltsamen Zwischenfällen im ganzen Land zutage getreten ist.

Der Wortbruch der Machthaber, die sich in letzter Zeit gezeigt hat, die zynische Lüge, man habe nicht vor, den „Euromaidan“ aufzulösen, die geplante und organisierte Gewalt von Seiten der Polizisten gegenüber friedlichen Bürgern vor dem Hintergrund der demonstrativen Absage an die europäische Integration lässt keinen Zweifel daran, dass das Regime von Viktor Janukowitsch sich auf ein totalitäres Modell für die Ukraine zubewegt.

Der Kontext, in dem diese Ereignisse stehen, belegt eindeutig, dass der Befehl zu den Ausschreitungen gegen friedliche Bürger von der höchsten Führung des Landes ausging.

Der Ukrainische Helsinki-Verband für Menschenrechte ist der Auffassung, dass sich Janukowitschs Regime in dieser Nacht offen gegen die Zivilgesellschaft des Landes gestellt hat. Die Ereignisse der letzten Wochen haben gezeigt, dass das herrschende Regime den Kontakt zum Volk verloren hat und dass es sich nach dieser Nacht nur noch durch Lügen und Gewalt an der Macht halten kann.

Wir fordern alle Abgeordneten des ukrainischen Parlaments dazu auf, ein Impeachment gegen den Präsidenten sowie die Entlassung der Regierung einzuleiten.
Die Verbrechen, die Personen in der Uniform der Spezialeinheiten der Miliz während der Auflösung der friedlichen Versammlung auf dem Maidan-Unabhängigkeitsplatz in Kiev begangen haben, müssen so schnell wie möglich untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Wir fordern die Menschenrechtsbeauftragte der Ukraine auf, eine Untersuchung dieser Ereignisse einzuleiten und den Rechenschaftsbericht über ihr Ergebnis zu veröffentlichen.

30.11.2013


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